Produktgaskühlung und -reinigung
Das bei der Biomassevergasung mit Wasserdampf entstandene, praktisch stickstofffreie, Produktgas setzt sich – je nach herrschender Gleichgewichtslage, Kinetik und Verweilzeit hauptsächlich aus den Komponenten H2, CO, CO2, CH4, sowie höheren Kohlenwasserstoffen zusammen.
Für die Funktion des nachgeschalteten Gasmotors ist es notwendig, das Produktgas zu kühlen und zu reinigen.
Es tritt mit ca. 850°C aus dem Vergaser aus und wird im anschließenden Produktgaskühler auf ca. 150°C abgekühlt. Die dabei gewonnene Wärme wird als Fernwärme genutzt. Die konstruktive Ausführung gewährleistet hohe Gasgeschwindigkeiten und Rohrwandtemperaturen und verringert dadurch die Verschmutzungsneigung. Im Anschluß wird das Gas in einem Gewebefilter entstaubt. Der abgeschiedene Staub wird aufgrund seines hohen Kohlenstoffgehalts in die Brennkammer des Gaserzeugers rückgeführt. Der anschließend installierte Wäscher reduziert die Konzentrationen an Teer, Ammoniak und sauren Gasbestandteilen. Das Produktgas wird weiter auf die, für den Gasmotor optimale Temperatur gekühlt. Der dabei kondensierende Teer und das anfallende Kondenswasser werden aus dem Wäscherkreislauf abgeschieden. Als Waschmedium wird ein organisches Lösungsmittel eingesetzt. Ein Teil des mit Teer beladenen Waschmediums wird aus dem System ausgeschleust und durch Frisches ersetzt. Die Abschlämmung wird im Verbrennungsteil der Vergasereinheit verwertet. Das anfallende Kondensat wird zur Erzeugung des im Vergaser benötigten Dampfes genutzt.
Durch dieses spezielle Verfahren ist es möglich, praktisch alle Reststoffe in den Prozess zurückzuführen, wodurch bei der Gasreinigung weder Abfälle noch Abwässer anfallen.